Nutze das richtige Werkzeug bei professionellen Aufgaben

Zusammengefasst:

Zusammengefasst bieten PIM-Systeme eine größere Funktionalität, Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit für die Verwaltung von Produktinformationen im Vergleich zu ERP-Systemen, die primär auf andere Geschäftsprozesse ausgerichtet sind. Obwohl Nachteile durch zusätzliche Programmierung theoretisch behoben oder reduziert werden können, führt dies zu höheren Projektkosten, längeren Implementierungszeiten und einem weniger flexiblen System. Wir sind nicht mehr in einem IT-Zeitalter, in dem eine Software so lange umprogrammiert wird, bis sie zu den Business-Anforderungen des Kunden passt; heute wird stattdessen das richtige Produkt verwendet, welches die Business-Prozesse und Datenmodelle des Unternehmens unterstützt.

Im Detail

Datenmodell

PIM-Systeme sind speziell für die Verwaltung von Produktdaten konzipiert und verfügen daher über ein Datenmodell und entsprechende Funktionen, die genau diesem Anwendungsfall gerecht werden. Hierzu zählen:

  • Pflegehierarchie: Eine Struktur, in der Produkte einsortiert und gepflegt werden.
  • Publikationsstrukturen: Zusätzliche Strukturen für die Veröffentlichung von Produkten, die von der Pflegehierarchie abweichen können und für Shops, Marktplätze oder externe Klassifikationen benötigt werden.
  • Vererbung: Informationen werden durch die Hierarchie von oben nach unten vererbt, sodass eine Massenpflege in der Regel nicht erforderlich ist.
  • Objektdatenmodell: Verschiedene Ebenen des Produkts (z.B. Produkt, Artikel, Variante) tragen unterschiedliche Eigenschaften.
  • Hilfsobjekte: Es ist sehr einfach, im PIM-System weitere, nicht-verkaufsfähige Objekte wie Zertifikate, Labels, Hilfstabellen usw. anzulegen.
  • Klassenmodell: Das Klassenmodell eines PIM-Systems verfügt über sehr einfache Funktionen, um verschiedenen Produktarten sehr unterschiedliche Attribute zuzuweisen.
  • Contextualisierung: Unterschiedliche Inhalte je nach Zielgruppe, Zielmarkt oder Zielmedium.

Ein PIM-System verfügt jedoch nicht über die Business-Logik der Warenwirtschaft oder Produktlogistik.

ERP-Systeme hingegen konzentrieren sich auf verkaufbare Objekte (SKUs) und lagerlogistische Aspekte. Übergeordnete Strukturen wie Artikel über Varianten oder Produkte über Artikeln sowie Kategorien und Produktgruppen sind oft nicht vorgesehen oder müssen umständlich integriert werden. Einige moderne ERP-Systeme bieten jedoch die Möglichkeit, solche Gruppen zu bilden. Auch ist das Anlegen von Publikationsstrukturen oder die Verwaltung von Multi-Channel-Content in der Regel nicht vorgesehen.

Content Management

In einem PIM-System stehen zahlreiche Content-Management-Funktionen zur Verfügung, darunter Inline-Formatierung und die Verwaltung eigener Textobjekte, sogenannte Textbausteine, für mehrfach verwendete Texte. Je nach PIM-System sind auch Glossar- und Terminologiemanagement-Tools integriert, die eine konsistente und effiziente Verwaltung von Inhalten ermöglichen.

Ein ERP-System kann in der Regel nur den reinen Textinhalt verwalten. Oft müssen Inhalte formatiert oder strukturiert geliefert werden, wie zum Beispiel in Form von Bullet-Point-Listen, fett/kursiv, Überschriften oder Tabellen. Sollte es sogar möglich sein, diese Formatierung einzubauen, scheitert das ERP-System spätestens dann, wenn die Formatierungen kanalspezifisch angepasst werden müssen (Beispiel: HTML statt XML).

Klassifizierung

In PIM-Systemen ermöglicht ein intelligentes Klassifizierungssystem, dass Produkte unterschiedlicher Kategorien spezifische, maßgeschneiderte Eigenschaften haben können. Dies bedeutet, dass ein Produkt andere Eigenschaften aufweisen kann als ein Artikel und eine Variante wiederum andere Eigenschaften als ein Produkt.

Im Gegensatz dazu werden in ERP-Systemen Eigenschaften häufig über allgemeine Stammdaten abgebildet, was dazu führt, dass alle verkaufsfähigen Objekte dieselben Felder erhalten. Dies resultiert in einer Vielzahl von Eigenschaften, die für viele Objekte irrelevant sind, was die Datenverwaltung ineffizient und unübersichtlich macht.

Rich Media

PIM-Systeme sind oft besser darauf ausgelegt, umfangreiche Inhalte wie Bilder, Videos, Dokumente und andere digitale Assets zu verwalten, die für die Produktpräsentation wichtig sind. Sie ermöglichen nicht nur die Zuordnung von Bildern zu Produkten, sondern auch die Verwaltung produktunabhängiger Bilder und die Unterscheidung zwischen Hauptbildern, Anwendungsbildern, Detailaufnahmen und Bildern von Farbvarianten.

ERP-Systeme verfügen typischerweise nicht über die gleichen robusten Funktionen für das Digital Asset Management (DAM). Benutzer müssen sich entweder mit sehr rudimentären Funktionen zufriedengeben oder aufwändig ein separates DAM-System integrieren. Ohne ein umfassendes DAM-System können wichtige Stakeholder wie das Marketing-Team oder Fotografen möglicherweise nicht effizient eingebunden werden.

Multi-Channel- und Omnichannel-Fähigkeiten

PIM-Systeme unterstützen die Verwaltung und Verteilung von Produktinformationen über verschiedene Kanäle hinweg (E-Commerce, Print, Mobile, POS, etc.) und stellen sicher, dass die Informationen konsistent und aktuell sind. So kann derselbe Text für verschiedene Zielgruppen oder Kanäle angepasst und dennoch zentral verwaltet werden. Zudem ermöglichen PIM-Systeme, Produkte sowie ihre Gruppierung und Sortierung individuell pro Kanal zu definieren, was eine gezieltere Ansprache und bessere Anpassung an unterschiedliche Marktanforderungen ermöglicht.

ERP-Systeme hingegen haben oft begrenzte Multi-Channel-Fähigkeiten. Sie können Schwierigkeiten haben, konsistente Produktdaten in unterschiedlichen Formaten und für verschiedene Kanäle bereitzustellen. Dies führt häufig zu ineffizientem Datenmanagement und erhöhtem Aufwand bei der Datenanpassung für unterschiedliche Vertriebswege, was die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit des Unternehmens einschränkt.

Rollenbasierte und prozessorientierte Benutzeroberfläche

Die Benutzeroberfläche eines PIM-Systems ist speziell auf die verschiedenen Rollen im PIM-Prozess ausgerichtet, wie Produktmanagement, Marketing oder Channel Management. Auch Benutzer, die nur Daten recherchieren und nicht pflegen, erhalten eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Benutzeroberfläche.

Im Gegensatz dazu bieten ERP-Systeme hauptsächlich Erfassungsmasken, die zwar anpassbar sind, aber in ihrer Grundstruktur weiterhin auf Datenerfassung und nicht auf schnelle Datenrecherche ausgerichtet bleiben.

Vererbung von Informationen

In einem PIM-System wird ein hierarchischer Produktbaum erstellt, bei dem Informationen vom übergeordneten Produkt auf die darunterliegenden Artikel und Varianten vererbt werden. Änderungen an den Produktdaten wirken sich somit automatisch und unmittelbar auf alle relevanten Kindobjekte aus. Dadurch reduziert sich der Bedarf an manueller Massenpflege erheblich, da viele Prozesse vollautomatisch ablaufen.

Gegensatz dazu müssen Informationen in einem ERP-System in der Regel manuell über Kopiervorgänge auf andere Objekte übertragen werden. Änderungen betreffen zunächst nur das bearbeitete Objekt und müssen anschließend per Copy u0026amp; Paste auf alle relevanten Objekte kopiert werden. Dies erhöht nicht nur den Arbeitsaufwand, sondern auch das Risiko von Fehlern bei der Datenpflege.

SEO und Marktplatzoptimierung

PIM-Systeme bieten spezialisierte Funktionen zur Optimierung von Produktinformationen für Suchmaschinen (SEO) und zur Anpassung an die Anforderungen verschiedener Online-Marktplätze. Manuell erstellte Texte können auf technische und inhaltliche Aspekte eines Marktplatzes zugeschnitten und gleichzeitig für SEO optimiert werden. Häufig wird hierbei künstliche Intelligenz eingesetzt, um die Performance weiter zu steigern.

Im Gegensatz dazu verfügen ERP-Systeme typischerweise nicht über spezifische SEO-Funktionen oder Werkzeuge zur Marktplatzoptimierung. Inhalte sind in der Regel nur einmal vorhanden, und für jede neue Facette muss die Information erneut manuell eingepflegt werden, was die Effizienz und Effektivität der Optimierungsprozesse stark beeinträchtigen kann.

PIM als Kerngeschäft

Viele PIM-Systeme sind speziell auf das Produktinformationsmanagement ausgerichtet. Die Anbieter dieser Systeme verfügen über tiefgehendes Fachwissen und stellen sicher, dass ihre Lösungen kontinuierlich weiterentwickelt werden, um den aktuellen und zukünftigen Anforderungen des Produktdatenmanagements gerecht zu werden.

m Gegensatz dazu ist PIM in ERP-Systemen nur eine Teildisziplin. Der funktionale Schwerpunkt liegt meist auf anderen Geschäftsprozessen. Oft wird ein integriertes PIM-Modul nicht regelmäßig aktualisiert oder weiterentwickelt, da der Fokus des ERP-Anbieters auf anderen Bereichen liegt. Dies kann dazu führen, dass die PIM-Funktionalität im ERP-System hinter den spezialisierten Lösungen zurückbleibt.

Kosteneffizienz u0026 Geschwindigkeit

Die Implementierung eines spezialisierten PIM-Systems kann kosteneffizienter sein, da es eine Vielzahl von spezifischen Funktionen bietet, die oft ohne umfangreiche Anpassungen auskommen. Diese Systeme erfordern in der Regel weniger Software-Entwicklung und bieten mehr sofort einsatzbereite PIM-Funktionalitäten. Dadurch kann die Lösung schneller implementiert werden, wobei auf bewährte Best Practices und branchenspezifische Vorlagen zurückgegriffen wird, die den Implementierungsaufwand und die damit verbundenen Kosten weiter reduzieren.

Anpassungen in ERP-Systemen können teuer und zeitaufwendig sein, insbesondere wenn es darum geht, spezifische PIM-Anforderungen abzudecken.

Partnerlandschaft

Im Bereich des PIM gibt es ein gut ausgebautes Netzwerk von Implementierungspartnern, die sich auf Produktdaten, Channel Management und eCommerce spezialisiert haben. Diese Partner sind mit den neuesten Datenmodellen, Prozessen, Funktionen und Umsystemen vertraut und können Best Practices schnell und effizient implementieren.

Im Gegensatz dazu liegt der Implementierungsfokus im ERP-Bereich auf anderen Aspekten von Unternehmensprozessen und Datenbereichen. Dadurch müssen häufig spezifische PIM-Anforderungen erst erarbeitet und herausgefunden werden, während PIM-Spezialisten bereits über das notwendige Fachwissen und die Erfahrung verfügen.

Integrationsmöglichkeiten zu eCommerce-Lösungen

PIM-Systeme lassen sich in der Regel leicht in andere Systeme wie E-Commerce-Plattformen (Shopware, Shopify, Shopify Plus, Magento, Oxid usw.), Marktplätze (Tradebyte, ProductsUp, Amazon, Zalando, Intersport usw.), Content-Management-Systeme (CMS) und Druckvorstufensysteme (Werk II Print Suit, InBetween) integrieren.

Ein ERP-System bietet möglicherweise nicht die gleiche Flexibilität und Integrationsfähigkeit, was zu zusätzlichen Anpassungskosten und -aufwänden führen kann.

Die Systeme im Vergleich

Stammdaten
Texte
Produktspezifische Klassen
Rich Media (Bilder, Dokumente)
Multi-Channel Management
Preise
Bewegungsdaten
Oberfläche für PIM Prozesse
Vererbung
Massenpflege
Kerngeschäft Produktdaten für eCommerce
Konfiguration statt Programmierung für PIM-Funktionen
Warenwirtschaft
Implementierungspartner mit PIM-Know How
Stammdaten
Texte
Produktspezifische Klassen
Rich Media (Bilder, Dokumente)
Multi-Channel Management
Preise
Bewegungsdaten
Oberfläche für PIM Prozesse
Vererbung
Massenpflege
Kerngeschäft Produktdaten für eCommerce
Konfiguration statt Programmierung für PIM-Funktionen
Warenwirtschaft
Implementierungspartner mit PIM-Know How
VergleichPIM-SystemERP-System
Stammdaten
Texte
Produktspezifische Klassen
Rich Media (Bilder, Dokumente)
Multi-Channel Management
Preise
Bewegungsdaten
Oberfläche für PIM Prozesse
Vererbung
Massenpflege
Kerngeschäft Produktdaten für eCommerce
Konfiguration statt Programmierung für PIM-Funktionen
Warenwirtschaft
Implementierungspartner mit PIM-Know How

Fragen? Dann fragen!

Jedes Unternehmen hat einzigartige Anforderungen, Voraussetzungen und Daten, weshalb jedes PIM-Projekt individuell angegangen werden muss. Ich möchte Ihnen daher eine maßgeschneiderte Lösung anbieten und Sie persönlich beraten. Bitte kontaktieren Sie mich, um ein erstes Gespräch zu vereinbaren.

Marc Kulow berät zu PIM-Lösungen, egal ob PIM-Integration, PIM-Upgrade oder allgemeines PIM-Projektmanagement.